Kotau zur Energiegewinnung nutzen
Die kinetische Energie, die insbesondere SPD-Politiker beim Kotau vor den Kinesen freisetzen, könnte ein ganzes Atomkraftwerk überflüssig machen.
Vom aufrechten Gang, der Politikern ohnehin schwer fällt, ganz tief hinunter mit der Stirn bis zum Boden und dann wieder hinauf, um in leicht gebückter Haltung das nächste Handelsabkommen zu unterzeichnen: bei dieser von deutschen Politikern besonders gern ausgeführten Bewegung wird so viel Energie frei, dass man damit ein ganzes Atomkraftwerk ersetzen könnte. Mag auch das Verhalten der Politiker schmutzig sein, die Energie, die dabei frei wird, ist jedenfalls sauber, sie ist – bis auf gelegentliche Methanausgasungen beim Niederknien – völlig emmissionsfrei. Und die Schleimspur, die sie hinterlassen, kann als ökologisch abbaubares und damit keine Spuren hinterlassenes Schmiermittel von der deutschen Exportwirtschaft verwendet werden. Siemens soll bereits großes Interesse bekundet haben.
Selbst Politiker aus der zweiten Reihe könnten auf diese Weise wie früher die Wale als wertvoller Rohstofflieferant genutzt werden. Wie zum Beispiel der Vizevorsitzende der SPD-Fraktion im Bundestag, ein gewisser Kolbow, der zurzeit auf unsere Kosten in China weilt und Ministerin Wieczorek-Zeul (SPD) kritisiert, die überraschend doch noch den Dalai Lama treffen will, der heute in Deutschland eingetroffen ist. Laut Spiegel Online hat Kolbow gesagt, dass sich die Außenpolitik Steinmeiers an langen Linien orientiert und die Stabililtät Chinas im Auge hat. Deutschland will also langfristig eine mörderische Diktatur stabilisieren, ein Regime, das weltweit seit Jahrzehnten den Rekord im staatlichen Morden hält. Außerdem wollten Deutschland und China, so Kolbow weiter, gemeinsam den Opfern des Wirbelsturms in Burma helfen. Ein Treffen mit dem Dalai Lama könne in dieser Situation als Affront gesehen werden. Abstruser geht’s nimmer. Das soll wohl heißen, Frau Wieczorek-Zeul trägt die Schuld an den Seuchentoten, wenn sie den Dalai Lama trifft, weil China dann seine Freunde in Rangun weiter tatenlos zuschauen lässt, wie ein Volk elend zugrunde geht. Schade, dass man Zynismus nicht zur Energiegewinnung nutzen kann. Der Begriff erneuerbare Energie bekäme einen völlig neuen, sehr viel dynamischeren Sinn. Wie ein Perpetuum Mobile würden unsere Politiker vor Energie sprühen. Eine nie versiegende Quelle! Allen voran Kolbow, der den Dalai Lama dazu aufrief, den Konflikt mit China zu entschärfen. Am Besten wohl dadurch, dass er abdankt und den Enkel des chinesischen Ministerpräsidenten als nächsten Dalai Lama vorschlägt. Mit dem Zynismus eines Kolbows ließen sich die Klimaziele der Bundesregierung im Abgeordnetenschlaf erreichen.